Es mehren sich die alarmierenden Nachrichten über den Missstand, dass Kinder und Jugendliche in großer Zahl schon sehr früh und intensiv in die häusliche Pflege bedürftiger Familienangehöriger eingebunden sind. Regelmäßig übernehmen ca. 230000 Minderjährige pflegerische Aufgaben. Mindestens ebenso hoch schätzt man die Zahl gelegentlich helfender junger Menschen. Heftig diskutiert wird die Frage, ob das bereits Kinderarbeit darstellt.
In so jungem Alter die Pflegeverantwortung mitzutragen, kann erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung der betroffenen Kinder haben, positiv wie negativ.
Es zu erlernen, Verantwortung zu tragen, zählt ebenso zu den positiven Aspekten, wie das Aufbringen von Empathie und die Vertiefung der Familienbeziehungen bzw. des -zusammenhalts. Jedoch stellt es zugleich eine ungeheure psychische Belastung und physische Inanspruchnahme dar, was zu eigenen Gesundheitsproblemen und zu Defiziten in außerfamiliären Sozialbindungen sowie bei schulischen Leistungen führen kann.
Da familiäre Pflegearbeit nicht entlohnt wird, gilt sie bei Minderjährigen formal nicht als Kinderarbeit und ist es in Bezug auf die Leistung, die erbracht wird, de facto doch. Betroffene Familien sollten sich Informationen und Unterstützung bei den darauf spezialisierten Initiativen, Projekten und Anlaufstellen geben lassen, so bei "Pflege in Not" und "Angehörige pflegen". Rechtliche Beratung und Entlastungsangebote können Hilfe bieten. Weitere Möglichkeiten werden unsere künftigen Netzwerkangebote schaffen.
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https://www.angehoerige-pflegen.de/pflegende-kinder-und-jugendliche-fruehe-verantwortung/
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